Work and Travel erfreut sich nach wie vor wachsender Beliebtheit. Zwischen Beendigung der Schulausbildung und der Berufsschule oder der Uni öffnet sich für viele junge Leute ein Zeitfenster, das einzigartige Erlebnisse und einprägende Erfahrungen verspricht. Diese Zeit – in der Regel sind es – je nach weiterer Karriereplanung – zwischen 6 bis 12 Monate nutzen viele Jugendliche, um möglichst ferne Länder zu bereisen. Work and Travel ist eine ideale Möglichkeit, sich längere Zeit im Ausland aufzuhalten und dabei einer Tätigkeit nachzugehen, um sich damit den Auslandsaufenthalt zu finanzieren.
Besonders beliebt dabei: Australien, Neuseeland, die USA und Kanada. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zunächst einmal handelt es sich dabei um englischsprachige Länder. Für deutsche Schulabgänger dürften also kaum ernsthafte Sprachbarrieren bestehen. Zudem hat die Bundesregierung mit einigen Ländern Abkommen geschlossen, die es Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 30 ermöglichen, ein Arbeitsvisum zu erhalten (Working Holiday Programm). Für deutsche Jugendliche ist es also verhältnismäßig leicht, nach dem Schulabschluss im Ausland einen Job anzufangen.
Welche Jobs werden bei Work and Travel angeboten?
Da die Jugendlichen, die im Rahmen des Work and Travel-Programms arbeiten, in der Regel ungelernt sind, kommen in erster Linie einfache Tätigkeiten in Frage. Besonders in Australien und Neuseeland, wo noch verhältnismäßig viel Landwirtschaft betrieben wird, werden viele Arbeitskräfte auf den Farmen gesucht. Ob auf Obst- und Gemüseplantagen oder auf den Hühner-, Straußen-, Rinder- oder Schweinezuchtbetrieben: Die Farmer freuen sich immer über eine helfende Hand. Beliebt ist auch die Mitarbeit bei der Weinlese, die in Australien und Neuseeland je nach Anbaugebiet zwischen Februar und April durchgeführt wird. Ein weiteres Arbeitsfeld ist der Tourismus. Besonders Gaststätten und Hotels suchen ständig nach Personal im Servicebereich oder der Küche. Das sind die häufigsten Jobs, die Dich üblicherweise im Rahmen eines Work and Travel-Programms erwarten:
Hotel | Gastronomie | Landwirtschaft |
---|---|---|
Zimmermädchen | Küchenhilfe | Verpacker/Verpackerin |
Night Porter | Spülkraft | Erntehelfer/Erntehelferin |
Kundenservice | Kellner/Kellnerin | Tierpfleger/Tierpflegerin |
Für viele deutsche Jugendliche stellt es eine große Herausforderung dar, unter der Sonne Australiens Tomaten zu pflücken. Besonders Großstädtern werden die Aufgaben ungewohnt schwer vorkommen und einige geben sogar vorher auf und ziehen auf der Suche nach etwas Neuem weiter. Aber gibt es auch Alternativen dazu?
Work and Travel in Israel und China: Was ist anders?
Wer eintöniger Arbeit lieber aus dem Weg gehen will, sollte sich von vornherein am besten für ganz andere Länder, wie zum Beispiel Israel oder China entscheiden. Zunächst warten hierbei allerdings einige Hürden, die es Jugendlichen weit schwerer machen, sich für Work and Travel in solchen Ländern zu entscheiden: Hier ist es viel schwieriger, ein Arbeitsvisum zu erhalten, zudem warten hier Verständigungsschwierigkeiten. Hebräisch und Chinesisch gehören nicht gerade zu den Sprachen, die ein deutscher Schulabgänger beherrscht. Im Folgenden erklären wir, warum es sich dennoch lohnt, sich für exotische Länder bei der Work and Travel-Auswahl zu entscheiden und was man dabei beachten sollte.
Work and Travel Israel
Warum sollte das nur etwa vier Flugstunden entfernte Mittelmeerland Israel exotischer sein, als Australien oder Neuseeland? Ganz einfach: Während diese Länder, aber auch USA oder Kanada sehr europäisch geprägte Staaten sind und trotz ihrer großen Entfernung in vielen Dingen Europa nicht ganz unähnlich sind, bietet sich mit Israel ein faszinierender Einblick in eine Jahrtausende alte Kultur, die schon immer Schmelztiegel von vielen Völkern und Religionen gewesen ist: Juden und Araber, Moslems und Christen: Sie alle betrachten das biblische Land zwischen dem Roten und dem Mittelmeer als eines ihrer zentralen Wirkungsstätten, als heiliges Land.
Wer also etwas mutiger ist, auch in Bezug auf Sprache und Kultur, kann auch in Israel Work and Travel machen. Bereits 2014 haben sich die Bundesregierung und Israel darauf geeinigt, das beliebte „Working-Holiday“-Programm auch auf Israel auszudehnen. Allerdings ist das Programm zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht wirksam (Redaktionsschluss 12.08.2015). Schon heute ist es jedoch in begrenztem Umfang möglich, Work and Travel in Israel zu machen. Dazu ist es sinnvoll, sich an Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen zu wenden, beispielsweise an den Freiwilligen Ökumenischen Friedensdienst (FÖF), der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) oder dem Goethe-Institut. Von Bewerbern wird Offenheit und ein tiefes Verständnis für die politischen, sozialen, ethnischen und religiösen Besonderheiten des Landes erwartet. Zudem müssen verstärkt Sicherheitshinweise beachtet werden. Dafür erwarten einen faszinierende Einblicke in eine alte und vielschichtige Kultur.
In Israel werden neben den klassischen Work and Travel-Jobs, die auch in Australien und Neuseeland angeboten werden, vor allem Tätigkeiten mit sozialem Hintergrund angeboten. Das macht Israel vor allem für Schulabgänger attraktiv, die später eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich anstreben, also beispielsweise für zukünftige Ärzte, Alten- und Krankenpfleger, Sozialarbeiter, Erzieher oder Street Worker. Mediziner und Zahnmediziner können eine Famulatur oder ein Praktisches Jahr (PJ) in Israel durchführen. Jobsuchende mit Vorkenntnissen können sich auch an die Deutsch-Israelische Handelskammer wenden, um eventuell ein Praktikum in einem deutschen Unternehmen in Israel durchführen zu können.
In allen Fällen erwarten dem engagierten Bewerber ein reichhaltiges Spektrum an verschiedensten Möglichkeiten sich selbst in Tätigkeiten auszuprobieren und dabei religiöse und kulturelle Vielfalt zu erleben.
Work and Travel China
Das Land im Reich der Mitte kommt einem nicht wirklich als erstes in den Sinn, wenn von Work and Travel-Möglichkeiten die Rede ist. Tatsächlich ist China ein Exot unter den Reisezielen und verlangt Einiges an Mut und Selbstbewusstsein von den Bewerbern ab. Nicht nur, dass Chinesisch keine leicht zu lernende Sprache ist, auch mit englisch wird man im Land nur in Ausnahmefällen weiterkommen. Work and Travel in China verbindet genau diese Tatsache: Denn Englisch und Chinesisch sind die beiden meistgesprochensten Sprachen der Welt. Während Englisch von 1,5 Milliarden Menschen verstanden wird, ist Chinesisch die am meisten gesprochene Muttersprache der Welt. Das bedeutet, dass in China ein sehr hoher Bedarf an Englischlehrern besteht. Unzählige Sprachschulen versuchen die wichtigste Handelssprache in China zu unterrichten: Vom Kindergarten bis zum Hochschulniveau. Wer als deutscher Abiturient einigermaßen gut in Englisch abgeschnitten hat, verfügt bereits über ausreichende Qualifikationen, an einer der zahlreichen Schulen Englisch zu unterrichten, denn das allgemeine Sprachniveau ist in Deutschland höher, als in China, wobei nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass Englisch und Deutsch verwandte Sprachen sind.
Es gibt in Deutschland einige Vermittlungsorganisationen, die eine Tätigkeit als Englischlehrer in China anbieten. Besonders für zukünftige Pädagogen ist diese Art von Tätigkeit interessant, die sich sicher auch gut im Lebenslauf ausmacht. Für die Teilnahme an einem solchen Programm ist es zunächst notwendig, ein F-Visum zu beantragen. Dieses Visum gilt für maximal sechs Monate und ist speziell auf Bildungsprogramme zugeschnitten. Zu Beginn des Teach and Travel Programms steht der Besuch eines TEFL (Teaching English as a Foreign Language) Kurses in Peking, bei dem neben sprachlichem Training auch Didaktik im Vordergrund steht. Im Teach and Travel Paket ist sowohl die Unterkunft in Peking, als auch die anschließende Jobvermittlung enthalten. Als Entlohnung winken dann 240 Euro im Monat, freie Unterkunft, ein Teilnahmezertifikat – und einmalige Erfahrungen als Englischlehrer. Allerdings kostet die Teilnahme an einem Teach and Travel-Programm auch Gebühren, je nach Anbieter und Leistungsspektrum sind in der Regel mit Gesamtkosten zwischen 2.000 bis 3.000 Euro zu rechnen, die Vermittlung, Beratung, Vorbereitungsworkshops, TEFL-Kurs, Unterkunft und Verpflegung beinhalten. Reich wird man als Englischlehrer in China also nicht – aber im Vordergrund steht sowieso eher die einmalige Erfahrung.
Alternativen Taiwan und Hongkong
Wer es sich etwas leichter machen möchte: Taiwan und Hongkong sind im Gegensatz zu China beides Länder, mit denen die Bundesrepublik ein „Working Holiday“-Programm vereinbart hat, wie es auch zwischen Deutschland und Australien bzw. Neuseeland besteht. Dies erleichtert sowohl die Einreise als auch die Aufnahme von Tätigkeiten in diesen Ländern, die nicht nur ein Scharnier zwischen chinesischen Traditionen und westlichen Einflüssen bilden, sondern auch einen idealen Ausgangspunkt für Reisen nach Zentralchina darstellen. Besonders von Hongkong aus kann man leicht und bequem die chinesischen Großstädte Shenzen, Guangzhou (Kanton) und die Sonderregion Macau bereisen. Allerdings ist es wesentlich schwerer, in Hongkong und Taiwan einen Work and Travel-Job zu bekommen, als das in Australien oder Neuseeland der Fall ist. Unmöglich ist es aber nicht. Wer lange genug sucht oder sogar spezielle Fähigkeiten oder Erfahrungen aufweisen kann, für den stellt ein Work and Travel-Aufenthalt in Hongkong oder Taiwan eine intelligente Alternative zu China dar, die gleichzeitig Gelegenheiten bietet, China im Anschluss zu bereisen. Zu beachten ist dabei allerdings auch, dass die Lebenshaltungskosten in Hongkong und Taiwan wesentlich höher sind, als in China. Wer dort eine Arbeit sucht, sollte auf jeden Fall vorher eine günstige Übernachtungsmöglichkeit finden und sicherstellen, dass er mit seinem Job seine Ausgaben vor Ort bestreiten kann.
Die Checkliste: Was ist bei Work and Travel in China und Israel zu beachten?
Work and Travel in China oder Israel erfordert von den Bewerbern ein hohes Maß an Offenheit, Mut und Selbständigkeit. Wer neugierig auf fremde Kulturen ist und sich selbst einiges zutraut, dem erwarten in China oder Israel große Abenteuer, die auch später im Lebenslauf von Personalchefs entsprechend gewürdigt werden. Damit der Work and Travel-Aufenthalt nicht kurzfristig scheitert, hier ein paar Dinge, die man unbedingt beachten sollte:
- Vorlaufzeit: Beginne mit der Planung schon ein Jahr im Voraus.
- Überlege, welche Tätigkeit in Deinen beruflichen Werdegang passt.
- Kontaktiere rechtzeitig Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen oder Programmanbieter und stimme mit Ihnen Dein Vorgehen ab.
- Überprüfe die Gültigkeit Deines Reisepasses, der noch mindestens 6 Monate nach geplanter Rückreise Geltung haben soll. Danach beantrage das Visum.
- Koordiniere rechtzeitig Arbeits- und Reisezeit. In der Regel verbinden Work and Traveller ihren Arbeitseinsatz mit einer anschließenden mehrwöchigen Rundreise durch das Land und in Nachbarstaaten. Für Nachbarländer gelten ggfs. gesonderte Einreisebestimmungen, über die man sich vor Reiseantritt informieren sollte.
- Für Israel: Es empfiehlt sich, einen zweiten Reisepass zu beantragen. Finden sich im Reisepass Einträge von arabischen Staaten oder dem Iran, ist mit zusätzlichen Sicherheitskontrollen zu rechnen. Wer anschließend in arabische Länder oder dem Iran reisen möchte, verwendet dazu entweder einen separaten Reisepass oder lässt sich das Israel-Visum samt Ein- und Ausreisevermerke nicht in den Reisepass selbst, sondern auf ein gesondertes Blatt stempeln. Einige arabische Länder und der Iran können sonst die Einreise verweigern.
- Besonders, wer sich außerhalb von Großstädten aufhält, sollte seinen Impfschutz überprüfen. Kontaktiere dazu bitte Deinen Hausarzt rechtzeitig vor Abreise.
- Buche den Flug rechtzeitig im Voraus. Wer sechs Monate vor Abflug bucht, findet noch günstige Tarife.
- Flüge, die große Zeiträume beinhalten (Halbjahres- oder Jahrestickets), sind in der Regel teurer, als Touristentarife. Es empfiehlt sich daher der Abschluss einer Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung.
- Für beide Länder dringend erforderlich ist der Abschluss einer Reisekrankenversicherung.
In Kürze
- Work and Travel mit dem Working Holiday Programm der Bundesregierung ermöglicht jungen Leuten zwischen 18 und 30 die Arbeit im Ausland
- Die Work and Travel Tätigkeiten werden überwiegend in der Gastronomie, Hotellerie oder Landwirtschaft angeboten
- Work and Travel Programm wird in Kürze auch für Israel angeboten
- Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen bieten Arbeit in vielen Bereichen an
- Israel ist besonders für Work and Traveller im sozialen Bereich bekannt
- In China werden besonders Englischlehrer gesucht
- Spezialanbieter bieten Teach and Travel Programme für China an
- Alternative zu China: Für Hongkong und Taiwan werden ebenfalls Working Holiday Visa angeboten
Hey liebe Leute.
Ich bin jetzt mittlerweile ein halbes Jahr in Hong Kong MIT einem working holiday Visum.
Es war relatively leicht dieses zu bekommen, da ich bereits MIT einem Touristenvisum in Hong Kong war und das work&travel Visum vor Ort beantragt have. Es hat mich läppische 190hk$ gekostet, was so 19€ sind und war nach 4 Tagen bereits verifiziert. I’m Vergleich zu deb 400 Australian $, die ich ein Jahr zuvor berapoeb musste, für ein work&travel Visum in Australien ein Schnäppchen.
So und dann die Jobmöglichkeiten sind überraschend groß. Ich habe in Australien zuvor immer wieder Problems gehabt, sofort einem Job zu finden, hier war ich bei 3 Interviews und alle 3 wollten much einstellen. Vollzeit, auch wenn man nur 3 Monate für einem Arbeitgeber beschäftigt sein darf. Solange man eine weiße Hautfarbe hat und gut English spricht, ist man hier King auf den Jobmarkt. OK, ich bin jetzt auch nur Kellner, aber was solls, das Gehalt ist in Ordnung und ich kann meine zmiete locker bezahlen (die in der Tat sehr hoch ist). Weiterhin habe ich auf einer Internetseite eine Announce aufgegeben, dasd ich Deutsch lehren kann, auch hier dauerte es nur wenige Tage vis ich eine Vielzahl an Nachfragen bekam, ob ich nicht unterrichten wollten (ohne irgendeine vorherige Erfahrung zu haben). So in kurzer Zeit habe ich einem Vollzeit Job und einen Teilzeit Deutschlehrer Job (via Skype) bekommen.
Mir gefällts hier ganz gut, auch wenn nicht soviel wie in Australien zu sehen gibt, ist zum Beispiel das Nachtleben atemberaubend und das einheimische Essen vorzüglich und billig.
Ich kann empfehlen nach Hong Kong für ein Jahr zu konmen, denn man nimmt viel mit und der Spass kommt auch nicht zu kurz.
Grüße Flo