Deine Katze kauert eng am Boden, den Hals weit vorgereckt, und mit jedem angestrengten Keuchen schüttelt sie ihren ganzen Körper – bis sie endlich erbricht. Aber was wird sie wohl hochwürgen? Wieder Haarballen? Oder hat sich Deine Katze dieses Mal etwas eingefangen? Und falls ja: Was nun?

Es ist nicht immer leicht, das Haarballen-Würgen von einem ernst zunehmenden Symptom zu unterscheiden. Damit Du nicht jedes Mal aufschrecken musst, wenn Deine Katze zu würgen beginnt, haben wir daher die wichtigsten Informationen rund um das Erbrechen bei Katzen für Dich zusammengestellt und zeigen, wie Du richtig reagierst.

Das sind die Ursachen für Erbrechen bei Katzen

Die gute Nachricht gleich vornweg. Sich hin und wieder zu übergeben, das gehört zu einem Katzen-Leben einfach dazu. Dadurch befreit sich der Magen der Katze nämlich von allem, was ihm nicht gut tut. Die bei der Fellpflege abgeleckten losen Haare sammeln sich im Magen und werden früher oder später als Haarballen herausgewürgt. Deine Katze frisst dabei auch gerne Gras, um das Hochwürgen von Fell zu erleichtern, und erbricht dieses dann gleich mit. Außerdem werden auch zu große Mahlzeiten und unverdauliche Teile von Beutetieren erbrochen, um den Magen funktionstüchtig zu halten.
Wenn Deine Katze erbricht, kann das neben körperlichen auch psychische Ursachen haben. Nicht nur Menschen, auch Katzen schlägt Stress mitunter auf den Magen. Freigänger können etwa durch andere Katzen gestresst sein, durch den Lärm einer neuen Baustelle in ihrem Revier oder durch eine rollige Katze in der Nachbarschaft.

Die Wohnungskatze

Bei einer Wohnungskatze hingegen ist Erbrechen manchmal auch ein Anzeichen dafür, dass sie sich einsam fühlt.  Sie möchte mehr Gelegenheit, den Tag mit ihrem Besitzer oder einem Artgenossen zu verbringen. Lässt sich keine andere Erklärung für das Erbrechen finden, solltest Du daher den Alltag Deiner Katze auf Stress-Faktoren untersuchen.

Erbrechen zählt zu den typischen Symptomen unterschiedlicher Krankheiten, darunter Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Nierenleiden und Katzenschnupfen. Aber auch Wurmbefall oder Toxoplasmose können sich durch Erbrechen bemerkbar machen. Darüber hinaus versucht der Katzen-Körper, sich durch Erbrechen giftiger Stoffe zu entledigen. Für Katzen ist nicht nur Reinigungsmittel, sondern auch zahlreiche Zimmerpflanzen und sogar Nahrungsmittel wie Trauben oder Zwiebeln giftig. Deswegen solltest Du diese stets außer Reichweite Deines Stuben-Tigers aufbewahren.

Erste Hilfe bei Erbrechen: Was Du tun solltest, wenn Deine Katze sich übergibt

Du bist Dir sicher, dass das Erbrechen nicht auf die Selbstreinigung des Katzen-Magens zurückzuführen ist, willst aber auch nicht auf bloßen Verdacht zum Tierarzt gehen? Dann solltest Du Deine Katze und ihren Magen erst einmal beobachten. Da Dein Liebling durch das Erbrechen Flüssigkeit verloren hat, solltest Du darauf achten, dass Ihm viel Wasser zur Verfügung steht. Dazu gibt es einen Tag lang nichts zu fressen. Deine Katze sollte aus den drei folgenden Gründen erst einmal 24 Stunden lang fasten:

Verhält sich Deine Katze nach dem Erbrechen ganz normal? Wenn Du sie nach 24 Stunden Nulldiät wieder fütterst, und sie sich wieder übergibt, dann könnte die Ursache im Futter zu finden sein. Auch Katzen können unter Unverträglichkeiten leiden. Beobachtest Du hingegen, dass Deine Katze nach dem Erbrechen matt und schlapp wirkt und sich bis zum nächsten Tag nicht erholt hat, solltest Du einen Tierarzt zurate ziehen.
Verbindet Deine Katze die Übelkeit mit dem Futter, das sie währenddessen oder direkt danach zu sich genommen hat, dann kann es sein, dass sie sich in Zukunft weigert, diese Sorte Futter zu fressen. Wenn Du Dir sicher bist, dass das Erbrechen nur einmalig war und keiner Behandlung bedarf, solltest Du deiner Katze daher auch keine Schonkost geben. Womöglich merkt sich Deine Katze, dass Schonkost mit Übelkeit zusammenhängt und verweigert dann die Schonkost, wenn diese wirklich gebraucht wird.
Mit den 24 Stunden Futter-Pause gibst Du der Magenschleimhaut Deiner Katze Zeit, sich zu erholen. Nach dem Erbrechen ist der Magen Deiner Katze besonders gereizt. Wird er gleich wieder gefüllt, kann das zu erneuter Übelkeit und im schlimmsten Fall auch zum Entstehen chronischer Unverträglichkeiten führen.
Junge Kätzchen sowie ausgewachsene Katzen, die unter chronischen Erkrankungen leiden, sind von der fasten Regel aus zunehmen. Zum einen brauchen Kätzchen und chronisch kranke Katzen eine konstante Nährstoff-Zufuhr. Auf der anderen Seite sind sie insgesamt anfälliger für eventuelle Erkrankungen, auf die das Erbrechen hindeuten könnte. Kommt es hier zu verdächtigem Erbrechen, solltest Du also direkt zum Tierarzt gehen.

In diesen Fällen solltest Du mit Deiner Katze bei Erbrechen zum Tierarzt gehen

Aufmerksam werden solltest Du auf jeden Fall, wenn Deine Katze sich regelmäßig übergeben muss. Vor allem wenn es mehrfach innerhalb einer Woche zu Erbrechen kommt und wenn das Erbrochene blutig oder braun verfärbt wirkt oder nach Kot riecht. Häufiges Erbrechen kann die Folge einer Erkrankung des Magen-Darm-Trakts sein, wohingegen Blut und Verfärbungen auf einen gefährlichen Darmverschluss hindeuten.

Schaumiges Erbrochenes tritt wiederum bei einem Wurmbefall auf. Außerdem solltest Du nach anderen Symptomen Ausschau halten. Kommen zum Erbrechen beispielsweise Fieber und Erschöpfung hinzu oder hat Deine Katze durch wiederholtes Erbrechen Gewicht verloren? dann solltest Du mit dem Tierarztbesuch nicht warten.

Katze schaut unter einer Decke hervor.
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Fazit: Das Erbrechen richtig einschätzen

Auch wenn es keine angenehme Pflicht ist, solltest Du das, was Deine Katze hochgewürgt hat, immer erst einmal genau unter die Lupe nehmen. Kannst Du harmlose Gründe für das Erbrechen ausschließen, bist aber nicht sicher, ob eine Erkrankung dahintersteckt, solltest Du Deine Katze vorübergehend auf Diät setzen.

Zeit nehmen für eine Beobachtung

Nimm Dir einen Tag Zeit, um zu beobachten, ob sie auf nüchternem Magen gesund und munter erscheint. Ist das nicht der Fall oder ist das Erbrochene in Farbe oder Konsistenz auffällig, solltest Du Deine Katze von einem Tierarzt untersuchen lassen. Besonders dringend ist das, wenn das Erbrochene Blut enthält oder nach Kot riecht.