Dreckkrusten am Rahmen, Quietschgeräusche beim Fahren oder Rost an der Kette – alles klare Indizien dafür, dass es mal wieder an der Zeit für eine Fahrradreinigung ist. Zugegeben, nur die wenigsten lesen diesen Satz mit Freude. Aber: Wer seinen Drahtesel für die nächste Saison wieder fit machen will oder das neue Bike möglichst lange behalten will, der kommt um die Pflege nicht drumherum. Damit Du hierbei einen maximalen Erfolg verbuchen kannst, findest Du hier die wichtigsten Infos und praktische Tipps zur Fahrradreinigung.

Darum solltest Du Dein Fahrrad regelmäßig reinigen

Eines ist wohl klar: Das Fahrrad ist ein Gebrauchsgegenstand. Ob auf dem alltäglichen Weg zur Arbeit oder dem spontanen Trip am Wochenende, Dein fahrbarer Untersatz ist verschiedenen Belastungen ausgesetzt. Daher geht es vorrangig nicht nur darum, Dein Bike wieder zum Strahlen zu bringen, sondern es langfristig zu schützen und fit zu halten. Ansonsten drohen Beschädigungen, die sich negativ auf die Lebensdauer Deines Rads auswirken können.

Zum Beispiel kannst Du den allgemeinen Verschleiß der Einzelteile verlangsamen oder gar ganz verhindern, indem Du sie regelmäßig einfettest. Außerdem führt die gelegentliche Begutachtung Deines Rads dazu, dass Du Beschädigungen frühzeitig erkennst. Ist die Fahrradkette beispielsweise verdreckt, schleift sie rasch ab und reißt schneller. Sie hin und wieder zu pflegen, reicht schon aus, um dem entgegenzuwirken. Auch die Seilzüge können durch etwaige Verschmutzungen blockieren, sodass die Schaltung oder gar die Bremsen nicht mehr einwandfrei funktionieren – hierunter leidet dann nicht nur das Fahrrad, sondern im schlimmsten Fall auch Du selbst.

Schritt für Schritt zu einem sauberen Fahrrad

Im Folgenden zeigen wir Dir, in welcher Reihenfolge Du bei der Reinigung Deines Fahrrads vorgehen solltest. Zunächst ist es wichtig, dass Du die nötigen Utensilien parat liegen hast.

Das sollte zu Deiner Ausrüstung gehören

Die meisten Gegenstände, die Du zum Reinigen benötigst, findest Du vermutlich in Deinem Haushalt. Hierzu gehören unter anderem:

✓ Eimer und Schwamm
✓ eine alte Zahnbürste für die schwer erreichbaren Stellen
✓ Tücher und feines Schmirgelpapier
✓ ein Gartenschlauch oder eine Gießkanne
✓ Glasreiniger, Politur, Wartungsöl oder Allround-Öl und Spülmittel

Hast Du etwas hiervon nicht zur Hand, kannst Du es im nächsten Bau- oder Supermarkt kaufen. Bist Du bereit, etwas mehr Geld zu investieren, finden sich beim Fachhändler auch spezielle Pflegemittel und Werkzeuge.

Das sollte nicht zu Deiner Ausstattung gehören

Da Du die Reinigung Deines Fahrrads höchstwahrscheinlich im Freien durchführst, solltest Du hierbei nur biologisch abbaubare Mittel verwenden, damit keine giftigen Chemikalien in den Boden gelangen und das Grundwasser verunreinigen können. Auf einen Hochdruckreiniger solltest Du bei der Reinigung ebenfalls verzichten, auch wenn er sicherlich sehr effektiv arbeitet: Durch den hohen Druck kann allzu schnell Wasser in die extra abgedichteten Lager gelangen, was zu Rostschäden führen könnte. Also geh besser kein Risiko ein und bleib bei der altbewährten Gießkanne oder dem Wasserschlauch.

Und los geht’s:

Hast Du die entsprechende Ausrüstung zusammengetragen, kann die Fahrradreinigung beginnen. Zunächst muss Dein Drahtesel nun in Position gebracht werden. Am besten drehst Du es hierfür um und stellst es auf seinen Sattel. Wenn Du besonders gewissenhaft arbeiten und jeden Winkel beleuchten willst, kannst Du zudem die Räder demontieren – dies ist aber nicht zwingend notwendig.

An erster Stelle kommt natürlich der Rahmen. Um dafür zu sorgen, dass das Schrubben leichter von der Hand geht, kannst Du Spülwasser zum Einweichen nutzen. Sobald der Schmutz nicht mehr so hartnäckig am Rahmen haftet, kannst Du zum Schwamm oder zur Bürste greifen. Zum Schluss nochmals mit Wasser abspülen und Du kannst zu den Rädern übergehen.
Hierbei gilt: Von innen nach außen arbeiten! Starte also zunächst bei den Narben sowie Speichen und reinige diese mit einem Schwamm. Danach sind die Felgen an der Reihe. Sollen diese besonders glänzen, kannst Du nun die alte Zahnbürste einsetzen. Eine gröbere Reinigung mit der Bürste reicht allerdings auch völlig aus.
Für die Reinigung der Pedale kannst Du ein Tuch nutzen. Hartnäckig verkrustete Schmutzreste sollten hierbei entfernt werden, während Du Dich mit feinem Dreck nicht allzu lange beschäftigen solltest – schließlich wird die Tretkurbel bei der nächsten Benutzung schon wieder verunreinigt. Wichtig ist jedoch, dass die Reflektoren gesäubert werden, damit Du beim Fahren stets gut zu erkennen bist. Bei den Schutzblechen solltest Du darauf achten, dass sich kein Dreck unter diesen befindet. Große Klumpen können den Reifen beschädigen oder gar das Rad blockieren.
Zunächst solltest Du hier den Schmutz beseitigen, der Dir direkt ins Auge fällt. Sollte dieser sich mit zuvor genutzten Schmiermitteln verbunden haben, empfiehlt es sich, vorher mit einem Lappen die gröbsten Verkrustungen zu entfernen. Danach kommt wieder die Zahnbürste für die filigraneren Stellen ins Spiel. Als nächstes muss die Schaltung geschmiert werden. Dazu benutzt Du einfach das bereitstehende Öl. Zum Schluss solltest Du die Funktionalität der Schaltung kontrollieren, indem Du einmal vom ersten bis zum letzten Gang durchschaltest. Wenn dies ohne Probleme möglich ist, hast Du alles richtig gemacht.

Beachte bei der Reinigung technischer Elemente:

Besonders sensibel sind die technischen Elemente des Fahrrads. Hier solltest Du daher äußerst vorsichtig arbeiten, um nichts zu beschädigen.

Für die Bremszüge gilt: Sind diese aus Stahl, können Sie eingefettet werden. Um Dir die Arbeit zu erleichtern, solltest Du die Bremsen vorher aushängen. Die Innenzüge kannst Du im Klemmbereich lösen, woraufhin der Zug aus dem Anschlag entfernt werden muss. Die Außenhüllen lassen sich hierbei verschieben, sodass Du stückchenweise vorgehen kannst. Die Bremsbeläge sollten zudem auf Unebenheiten untersucht werden. Sind welche vorhanden, kannst Du sie mit Schmirgelpapier angleichen. Achtung: Größere Reparaturen sollte natürlich stets der Profi vornehmen!

Beachte bei der Reinigung technischer Elemente:

Besonders sensibel sind die technischen Elemente des Fahrrads. Hier solltest Du daher äußerst vorsichtig arbeiten, um nichts zu beschädigen.

Grober Schmutz an der Kette kann mithilfe der Bürste beseitigt werden. Im Anschluss kannst Du das Tuch mit etwas Spülwasser anfeuchten und über die Kette legen. Drehst Du das Hinterrad nun an, sodass es einmal durchläuft, kümmert sich das Tuch um den Rest. Zuletzt musst Du die Kette noch fetten. Hierzu sollte im besten Fall jedes Kettenglied einzeln behandelt werden. Achte außerdem darauf, dass Du nicht zu viel Öl benutzt. Überschüssiges Fett kannst Du abschließend einfach mit dem Lappen wegwischen.

Beachte bei der Reinigung technischer Elemente:

Besonders sensibel sind die technischen Elemente des Fahrrads. Hier solltest Du daher äußerst vorsichtig arbeiten, um nichts zu beschädigen.

Was Du bei der Fahrradreinigung vermeiden solltest

Falls Du bei der Reinigung Deines Bikes auf Kettenbäder oder aggressive Reinigungsmittel zurückgreifst, achte stets darauf, dass hierbei kein Fett aus den Gelenken entfernt wird. Ähnliches gilt auch bei der Schaltung: Schmutz soll entfernt werden, aber das Element benötigt dennoch genug Fett, um einwandfrei zu funktionieren. Außerdem reinige auf keinen Fall von außen nach innen, da der Dreck sich sonst tiefer festsetzen könnte.

So entfernst Du Rost an Deinem Fahrrad

Wenn Du Deinen Drahtesel wie oben beschrieben pflegst, hat Rost keine Chance. Findest Du dennoch rostige Stellen an Deinem Rad, solltest Du schnellstmöglich handeln. Hat sich Rost erst einmal tief in das Material hineingefressen, können die betroffenen Teile zu bröckeln beginnen. Tritt der Rost allerdings nur oberflächlich auf, spricht man vom sogenannten „Flugrost“. Bemerkst Du diesen, kannst Du Dir ein rostlösendes Sprühöl zulegen und Dein Rad an der entsprechenden Stelle behandeln. Nach 24 Stunden sollte der Rost dann leicht zu entfernen sein. Hartnäckige Roststellen können mit einer Bohrmaschine aufgebrochen und danach mit einem Rostumwandler behandelt werden – lass hierbei jedoch lieber den Profi ans Werk. Präventiv kannst Du spezielle Polituren oder Sprühwachs nutzen. Etwas länger halten Rostschutzgrundierungen.

Das Ganze noch einmal in der Kurzfassung:

  • Die Pflege Deines Rades sorgt nicht nur dafür, dass die Optik wieder stimmt, sondern schützt auch vor Verschleiß.
  • Für die Reinigung kannst Du Dir beim Fachhändler spezielle Produkte besorgen. Mit einfachen Haushaltsmitteln geht´s aber auch.
  • Den Dreck an den äußeren Elementen, wie beispielsweise dem Rahmen, kannst Du mit Spülwasser und kräftigem Schrubben bekämpfen.
  • Bei den technischen Elementen, wie zum Beispiel der Kette, solltest Du Dich mit entfettenden Mitteln zurückhalten.
  • Rost an der Oberfläche kannst Du durch rostlösendes Sprühöl. Bei hartnäckigen Stellen helfen Bohrmaschine und Rostumwandler – oder der Fahrradprofi.

Wie Du siehst, muss der Aufwand bei der Reinigung Deines Bikes gar nicht so groß sein. Und lohnen wird er sich auf jeden Fall! Also mach Dein Rad pünktlich zur Fahrradsaison fit und erhöhe seine Lebensdauer – für einen langanhaltenden Fahrspaß, auf den Du Dich verlassen kannst!