Alle wichtigen Fakten zum neuen Familienmitglied
Hundewelpen sind ohne Zweifel unglaublich süß, herrlich flauschig und niedlich verspielt. Hunde gelten nicht ohne Grund als bester Freund des Menschen, denn sie sind treue Begleiter und Weggefährten. Doch solltest Du stets berücksichtigen, dass ein Welpe neben jeder Menge Freude auch viel Arbeit und Verpflichtungen mit sich bringt.
Verantwortungsvolles Handeln bei der Anschaffung
Du hast Dich entschlossen, dass ein Vierbeiner bei Dir einziehen soll. Nun kannst Du Dich auf die Suche nach einem geeigneten Welpen machen. Dabei gilt es jedoch, genau zu schauen, woher der Hund stammt, und verantwortungsvoll zu handeln. In jedem Fall solltest Du Deinen Welpen aus einer seriösen Quelle beziehen. Ein Kaufvertrag und eine Schutzgebühr sind dabei unumgänglich.
Im örtlichen Tierheim findest Du unter Umständen auch Welpen. Zudem gibt es diverse Notfallvermittlungen, die speziell Welpen helfen und diese vermitteln.
Entscheidest Du Dich, den Welpen bei einem Züchter zu holen, achte sehr auf dessen Seriosität. Der Züchter sollte Dir alle wichtigen Fragen kompetent beantworten und bestenfalls zu einem Zuchtverband gehören. Er ist in der Lage, Dir Informationen über die Welpen und deren Gesundheitszustand zu geben. Die Umgebung macht einen gepflegten Eindruck, die Welpen sind aufgeschlossen und gesund, die Zuchthündin ist ebenfalls in einem gesunden, gepflegten Zustand.
Nicht zu verantworten ist der Kauf von Welpen bei Massenzüchtern, die die Hunde zu günstigen Preisen abgeben. Die Tiere sind in keinem guten Gesundheitszustand, die Zuchthündinnen werden unter schlechten Bedingungen gehalten, werfen viel zu oft Welpen und sind traumatisiert. Unseriöse Züchter erkennst Du daran, dass die angebotenen Welpen einen kränklichen Eindruck machen und keine Papiere sowie Gesundheitsnachweise vorliegen. Auf Fragen reagieren diese Züchter häufig verschlossen oder abweisend. Spätestens, wenn kein juristisch korrekter Kaufvertrag vorliegt, gilt es, sich für einen anderen Züchter zu entscheiden.
Der erste Tierarztbesuch steht an
Hast Du einen passenden Welpen gefunden, steht schon bald der erste Tierarztbesuch an. Dieser findet bestenfalls ein paar Tage, nachdem der Welpe bei Dir eingezogen ist, statt. Für Hunde gibt es einige Impfungen, die verpflichtend sind. Je nach Alter des Welpen hat der Züchter die Pflichtimpfungen bereits vorgenommen. Seriöse Züchter händigen Dir einen Impfpass aus, in dem Pflichtimpfungen vermerkt sind. Dazu zählen Hepatitis, Leptospirose, Staupe, Parvovirose und Tollwut. Die „Ständige Impfkommission Veterinärmedizin“ spricht dazu in ihrer „Leitlinie zur Impfung von Kleintieren“ folgende Empfehlung zur Grundimmunisierung aus:
- Lebenswoche
Parvovirose, Leptospirose, Staupe - Lebenswoche
Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut - Lebenswoche
Staupe, Parvovirose - Lebensmonat
Hepatitis, Leptospirose, Staupe, Parvovirose (ggf. Tollwut)
Neben den Pflichtimpfungen gibt es Wahlimpfungen. Zu diesen zählen unter anderem Borreliose und Herpesvirus. Ob die Wahlimpfungen notwendig sind, besprichst Du am besten mit Deinem Tierarzt, da hier individuelle Faktoren eine Rolle spielen. Neben den Impfungen benötigt Dein Welpe regelmäßige Wurmkuren. Die erste Wurmkur wurde dabei oft bereits vom Züchter durchgeführt. Anfangs werden Welpen alle zwei Wochen entwurmt, bis zwei Wochen nach Aufnahme der letzten Muttermilch. Danach wird in größeren Abständen entwurmt Dein Tierarzt informiert Dich über die notwendigen Abstände. Die Kosten für die Impfung variieren je nach Tierarzt. Durchschnittlich kostet eine Kombiimpfung zwischen 50 und 150 Euro, Einzelimpfungen liegen bei rund 30 Euro. Bedenke, dass neben den Kosten für Impfungen und Entwurmung weitere Kosten für einen Mikrochip und eine mögliche Kastration auf Dich zukommen, sofern diese Eingriffe nicht bereits vom Züchter vorgenommen wurden.
So ernährst Du Deinen Welpen
Bei der richtigen Ernährung für Hunde gehen die Meinungen weit auseinander. Da Dein Welpe im Wachstum ist, benötigt er alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine, um zu einem gesunden Junghund heranzuwachsen. Zwischen der achten und zehnten Lebenswoche wird er an festes Futter gewöhnt, bis dahin nimmt er Muttermilch zu sich. Bis Dein Welpe ein halbes Jahr alt ist, ist es ratsam, ihn drei- bis viermal am Tag zu füttern. Lege dazu feste Fütterungszeiten fest. So gewöhnt sich der empfindliche Verdauungstrakt des Welpen an feste Nahrung. Zudem fasst der Hund Vertrauen zu Dir und weiß, dass er sich auf Dich verlassen kann. Später reichen zwei feste Futterportionen am Tag, manche ausgewachsene Hunde sind auch mit einer Fütterung pro Tag zufrieden. Gib Deinem Welpen im ersten halben Jahr spezielles Welpenfutter. Das Futter sollte qualitativ hochwertig sein und alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Lass Dich dazu im Tierfachgeschäft oder von Deinem Tierarzt beraten und spare hierbei nicht an der falschen Stelle. Füttere den Welpen möglichst nach den Spaziergängen und gönne ihm eine Ruhepause nach den Mahlzeiten, um Magenreizungen zu vermeiden. Leidet Dein Hund an Durchfall, suche einen Tierarzt auf. Möglicherweise muss dann das Futter umgestellt werden.
So wird Dein Welpe stubenrein
Nun gilt es, Deinen Welpen stubenrein zu bekommen. Das erfordert viel Geduld und Konsequenz Deinerseits und beansprucht mehrere Wochen oder Monate. Schimpfe nicht mit dem Welpen, wenn er sich in der Wohnung löst. Bis Dein Welpe drei Monate als ist, muss er etwa alle zwei Stunden nach draußen, da Welpen sich noch recht häufig lösen müssen. Später reicht es, alle drei bis vier Stunden mit dem Hund nach draußen zu gehen. Ist er ausgewachsen und stubenrein, genügen zwei bis drei große Gassirunden pro Tag. Du wirst schnell ein Gespür dafür entwickeln, wenn der Hund sich lösen möchte. Anzeichen sind zum Beispiel Unruhe, intensives Schnüffeln am Boden oder Fiepen. Zudem muss der Welpe meist nach dem Schlafen, Essen, Trinken und Spielen nach draußen, um sein Geschäft zu erledigen. Löst sich der Hund draußen, dann lobe ihn überschwänglich und belohne ihn gegebenenfalls mit einem Leckerchen. Bedenke, dass der Welpe gerade in der Anfangszeit auch nachts raus muss.
Hundeschule, Erziehung und Co.
Die Erziehung im Welpenalter ist grundlegend für das spätere Verhalten Deines Hundes. Hier musst Du viel Zeit und Geduld mitbringen. Zuerst sollte der Hund, neben der Stubenreinheit, grundlegende Befehle lernen. Dazu zählt zum Beispiel, dass er auf seinen Namen hört und sich auf Kommando hinsetzen und -legen kann. Des Weiteren muss er lernen, an der Leine zu laufen und auf Befehl bei Dir zu bleiben. Wichtig ist in jedem Fall, dass Du konsequent bleibst. Hast Du ein Kommando ausgesprochen, sollte es auch dabei bleiben. Andernfalls testet Dein Welpe seine Grenzen aus oder wird verunsichert und ängstlich. Hat der Welpe einen Befehl befolgt, lobe ihn direkt im Anschluss ausgiebig. Die Hundeerziehung sollte Dir und Deinem Welpen Spaß machen und niemanden überfordern, Gewalt ist natürlich prinzipiell ausgeschlossen. Fühlst Du Dich nicht sicher im Umgang mit einem Welpen, suche ruhig eine Hundeschule auf. Dort lernst Du andere Hundebesitzer und Welpen kennen. Das geschulte Personal gibt Dir wichtige Tipps an die Hand, die grundlegend für die Erziehung des Hundes sind.
Versicherungen für den Hund
Für Hunde werden unterschiedliche Versicherungen angeboten. Die wichtigsten Versicherungen für Vierbeiner sind die Haftpflichtversicherung sowie die Kranken– oder OP-Versicherung.
In manchen Bundesländern ist die sogenannte Hundehaftpflichtversicherung Pflicht, sodass Du sie nicht umgehen kannst. Sie schützt Dich vor finanziellen Schäden, die Dein Hund verursachen könnte. Denn als Hundehalter haftest Du nach § 833 BGB “Haftung des Tierhalters” für die “Vergehen” Deines Vierbeiners – ganz unabhängig davon, ob Du es hättest verhindern können oder nicht.
Die Tarife unterscheiden sich dabei und beinhalten unterschiedliche Leistungen. Manche Hundehaftpflichtversicherungen beinhalten eine Selbstbeteiligung, andere nicht. Empfehlenswerte Leistungen sind der Schutz auch beim Führen ohne Leine, beim Hüten bzw. Aufpassen durch Dritte sowie eine Mitversicherung von Welpen. Die Tarifprämie lässt sich nicht pauschal benennen, denn sie ist abhängig von mehreren Faktoren. Dazu zählen unter anderem die Hunderasse, die Art der Ausbildung/Nutzung (privater Hund (Haustier), Blindenführhund, Rettungshund, Therapiehund), das Alter des Versicherungsnehmers und ob dieser im öffentlichen Dienst angestellt ist).
Eine Kranken- bzw- OP-Versicherung kann optional abgeschlossen werden, ist aber definitiv zu empfehlen. Die Kosten für Behandlungen und Medikamente beim Tierarzt fallen in der Regel hoch aus, sodass man im Zweifel in die Bredouille gerät, ob man sich die anfallenden Tierarztkosten überhaupt leisten kann. Eine Hundekrankenversicherung schafft hier Abhilfe, indem sie – je nach Tarif – teilweise oder komplett die Kosten für Operationen, Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen oder die Tierklinik übernimmt. Auch hier unterscheiden sich die Kosten je nach Versicherung und Tarif und hängen ebenfalls von Faktoren wie Hunderasse, Alter des Tieres und dem ausgewachsenen Gewicht des Vierbeiners ab.
Fazit
Ein Hundewelpe ist niedlich und bereitet jede Menge Freude. Dennoch gehen mit einem Hund auch Verpflichtungen einher, wie regelmäßige Tierarztbesuche, das richtige Futter und die Erziehung. Doch mit Liebe, Konsequenz und Spaß kann aus Dir und Deinem Welpen ein eingespieltes Team über viele Jahre hinweg werden.
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