Viele träumen davon, die Welt zu bereisen – doch was könnte schöner sein, als die Erfahrung mit Deinem vierbeinigen Freund zu teilen? Erfahre hier alles, was Du wissen musst, wenn Du einen Urlaub mit dem Vierbeiner planst. Welche Dokumente werden benötigt und worauf solltest Du bei der Wahl der Unterkunft achten? Welche Versicherungen machen Sinn und was gehört ins Handgepäck? Informiere Dich jetzt und schon kann der gemeinsame Trip starten.

Welche Bestimmungen gelten in der Europäischen Union?

Wenn Du mit Deinem Hund innerhalb der EU verreist, gibt es vier grundlegende Bestimmungen, die unbedingt beachtet werden sollten:

Bei Reisen in der EU ist die Impfung des Vierbeiners ein Muss. Alle drei Jahre wird diese fällig, außer es gibt andere Angaben des Medikamentenherstellers. Manche Länder erkennen den dreijährigen Impfschutz nicht an und verlangen gar eine jährliche Tollwutimpfung. Um einen gültigen Schutz zu gewährleisten, müssen bei einer Erstimpfung mindestens 21 Tage zwischen der Spritze und dem Urlaubsbeginn liegen. Zudem muss die Impfung zum Ausreisezeitpunkt noch gültig sein.
Seit dem 3. Juli 2011 gilt die Tragepflicht eines Mikrochips. Jeder Chip ist mit einer eigenen Nummer versehen, damit der Hund via Lesegerät identifiziert und dem Halter zugeordnet werden kann. Der Mikrochip, auch Transponder genannt, wird von Deinem zuständigen Tierarzt unter die Haut des Tieres implantiert und verweilt dort für das restliche Leben des Hundes.
Noch ein Ausweis, den Du während der Reise auf keinen Fall vergessen solltest: der EU-Heimtierausweis. In diesen trägt der Tierarzt die Chipnummer und die Tollwutimpfungen ein, ebenso wie eine genaue Beschreibung des Vierbeiners, damit der Ausweis dem Tier eindeutig zugeordnet werden kann. Wichtig ist, dass Du überprüfst, ob der Ausweis alle vorgeschriebenen Normen erfüllt. Neben den bereits erwähnten erforderlichen Eintragungen muss er außerdem in einer zweiten Sprache geschrieben sein. Jede beschriebene Seite benötigt zudem die individuelle Kennnummer bestehend aus dem Code des Landes, zum Beispiel DE für Deutschland, der fortlaufenden Nummer und einer Unternehmenschiffre.
Außerdem dürfen pro Person maximal fünf Hunde mitgenommen werden. Ausnahmen gibt es für Vierbeiner, welche an Wettbewerben, Sportveranstaltungen und Ausstellungen teilnehmen oder für diese trainieren und gleichzeitig mindestens sechs Monate alt sind. Dabei dürfen die Hunde gemäß der Tierschutzregelungen während der Reise nicht ihren Besitzer wechseln. Werden aus anderen Gründen mehr als fünf Hunde mitgenommen, so gelten die Regelungen für Tierhandel. Es empfiehlt sich, zusätzlich vor der Reise nochmals den Arzt oder die Botschaft aufzusuchen, um offene Fragen zu klären und sich über die neusten Regeländerungen im In- und Ausland zu informieren.

Worauf Du bei der Unterkunft achten musst

Die richtige Ferienunterkunft hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden Deines mitreisenden Hundes. Eine direkt an der Autobahn gelegene, hektische und laute Lage solltest Du Deinem Hund nicht antun. Stattdessen empfiehlt sich eine naturnahe Lage mit viel Ruhe, zahlreichen Ausgehmöglichkeiten für den Vierbeiner sowie einem eingegrenzten Garten. Am besten eignen sich geräumige, hundefreundliche Ferienhäuser, die nahe eines Waldes, Feldes oder Strands liegen. Nächtigst Du mit Deinem Hund in einem vierbeinerfreundlichen Hotel, so solltest Du darauf achten, dass es kurze Wege nach draußen gibt. Viele Hotels setzen zudem Vorgaben zur Größe des Tieres – und auch die Anzahl ist meist auf einen Hund pro Zimmer begrenzt. Du solltest Deinen Hund in öffentlichen Räume außerdem stets an die Leine nehmen und abklären, in welchen Gemeinschaftsräumen er Dich begleiten darf. Du solltest zudem beachten, dass in der Regel eine Tagespauschale für Deinen Hund fällig wird.

Versicherungspflicht bei Reisen mit dem Hund

Die Hundehaftpflichtversicherung greift, wenn der Hund im Urlaub für Sachschäden am Mobiliar, aber auch für Verletzungen verantwortlich ist. Ob diese verpflichtend zahlt, hängt vom jeweiligen Reiseland ab. Informiere Dich daher vor der Reise unbedingt darüber, ob die Versicherung tatsächlich auch Dein Reiseziel abdeckt und für dort entstandene Schäden aufkommt.

Wenn Du eine Hundekranken– oder eine Hunde-OP-Versicherung hast, so gilt diese in der Regel auch im Ausland. Zwar ist diese meist zeitlich und/oder regional begrenzt, je nach Versicherer kann er aber auch weltweit und ohne jegliche zeitliche Begrenzung gültig sein. Wenn Du von einer Reiserücktrittsversicherung Gebrauch machen möchtest, solltest Du ebenso Deinen Hund eintragen lassen. Wird dieser krank und ist ein Urlaub daher nicht mehr möglich, zahlt die Versicherung alle Kosten. Zu beachten ist hierbei, dass nicht jeder Reiserücktritts- oder Reiseabbruchstarif den Hund mitversichert!

10 Dinge, die Du unbedingt für Deinen Hund einpacken solltest

Mit Hunden zu verreisen, kann eine Hürde sein. Durch eine gute Vorbereitung jedoch kannst Du viele Abläufe vereinfachen. Dies sind die Sachen, die Du beim Packen auf keinen Fall vergessen solltest:

✓ das gewohnte Futter und Leckerlis
✓ Fress- und Trinknapf
✓ Hundemedizin
✓ Krankenakte und Heimtierausweis
✓ Transportbox oder Sitzgurt
✓ Erste-Hilfe-Koffer
✓ Vorrat an Leinen, Handtüchern, Wärmedecken und Kotbeuteln
✓ Hundekorb
✓ Halsband mit Name, Nummer oder Adresse
✓ ein aktuelles Bild Deines Hundes
✓ Spielzeug

Tipps zu verschiedenen Reisemitteln

Grundsätzlich solltest Du immer vor der Reise das Verhalten Deines Vierbeiners beobachten. Die Strapazen, die eine Reise für das Tier bedeuten, sind für einen verletzten, kranken oder schwangeren Hund zu gefährlich. Diese drei Möglichkeiten zur Mitnahme des Tieres bestehen:

Vergewissere Dich, dass die Reisebox oder der Sicherheitsgurt einwandfrei funktionieren. Sorge dafür, dass Dein Hund genügend Platz hat, indem Du das Gepäck nicht direkt neben ihn stellst. Während der Autofahrt solltest Du zudem einige Pausen einlegen. Am besten gehst Du jede Stunde eine kleine Runde mit Deinem Hund und stellst ihm dabei ausreichend Wasser zur Verfügung. Auf keinen Fall sollte der Vierbeiner frei im Auto sitzen oder seinen Kopf aus dem Fenster lehnen, da dies im Falle eines Unfalls noch drastischere Folgen haben könnte. Falls Deinem Hund während der Fahrt übel wird, solltest Du ihm Wasser und eine Hühnerbrühe geben, da diese ihn mit vielen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Achtung: Lasse Deinen Hund bei warmen Temperaturen niemals im Auto!

Überfüllte Plätze wie Bahnhöfe können ganz schön beängstigend auf Deinen Hund wirken. Du solltest diesen daher immer an der Leine lassen oder in einer Reisebox transportieren. Es ist während der Reise nicht gestattet, ihn auf dem Sitz Platz nehmen zu lassen oder ihn mit in das Bordrestaurant zu nehmen. Wenn der Hund durch ein aggressives oder anderes negatives Verhalten auffällt, kann das Zugpersonal Dich des Zuges verweisen. Vor der Zugreise solltest Du daher unbedingt mit Deinem Hund laufen gehen – so wird er müde und muss während der Fahrt kein Geschäft erledigen. Etwa drei bis vier Stunden vor der Zugfahrt sollte der Vierbeiner noch einmal eine Mahlzeit zu sich nehmen – jedoch nicht zu knapp vorher. Beim Aussteigen kann Deinem Hund noch etwas schwindelig sein, weshalb Du ihm hierbei helfen solltest.

Fliegen kann für Hunde viel Stress bedeuten – besonders wenn es das erste Mal ist. Große Hunde können im Gepäckraum mitfliegen, während kleinere Hunde mit in die Kabine dürfen. Du solltest alles, was der Hund während des Fluges benötigt mitnehmen. Besonders Hunde, die mit dem Gepäck fliegen, müssen hierbei ausreichend Wasser und Futter zur Verfügung haben. Checke vor der Reise zudem, welche Gebühren beim Zoll hinterlegt werden müssen. Gib Deinem Vierbeiner drei bis vier Stunden vor dem Abflug kein Futter mehr. Trinken sollte er vorher, allerdings auch nicht zu viel.

Ein abschließendes Fazit zum Verreisen mit Vierbeiner

Wenn Du Deinen Vierbeiner auf eine Reise mitnimmst, solltest im Voraus bereits alles geklärt haben, um sicherzugehen, dass der Trip nicht nur für Dich, sondern auch für Deinen Hund eine angenehme Erfahrung wird. Einige Monate vor der Reise solltest Du bereits hundefreundliche Unterkünfte, die benötigten Dokumente, Impfungen und Versicherungen recherchiert haben. Außerdem gibt es besonders hundefreundliche Länder, die sich für einen gemeinsamen Besuch besonders eignen.

Da niemand Dein Tier so gut wie Du kennt, musst Du vor dem Reiseantritt entscheiden, ob Dein Hund fit genug für ist und mit größeren Menschenmengen und eingeschränktem Platz zurechtkommt. Überprüfe vor der Abfahrt zudem mehrfach, ob Du auch wirklich alles dabei hast – und schon steht dem Urlaub mit Deinem tierischen besten Freund nichts mehr im Wege!