Der Bandscheibenvorfall, auch Discusprolaps genannt, ist eine der verbreitetsten Krankheiten im Hundereich, bei der die Bandscheiben brechen und Druck auf die Wirbelsäule auslösen. Ursache können das Alter, die Gene und erfahrene Traumata sein. Lies hier alles, was Du über das Leiden wissen musst, um Deinem vierbeinigen Freund bestmöglich zu helfen.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Die Bandscheiben sind das weiche Polster zwischen den Wirbeln in der Wirbelsäule. Sie erlauben es uns, den Körper auf und ab sowie zur Seite zu bewegen, ohne dass sich die Wirbelsäulenknochen gegenseitig zerdrücken. Bandscheibenvorfälle führen nach einiger Zeit zum Einbruch der Bandscheiben. Zerbrechen die Scheiben, gelangen manche Teile zur Wirbelsäule und deren Nerven. Der so entstehende Druck auf die Wirbelsäule verursacht Schmerzen, stört den Transport zwischen den Wirbelsäulennerven und dem Gehirn und kann bis zu einer vollständigen Lähmung führen.

Die meisten Bandscheibenvorfälle treten im mittleren und unteren Rückenbereich auf. Betroffen hiervon sind nicht nur Menschen, sondern auch Hunde jeder Rasse, meist im mittleren Alter zwischen drei und sieben Jahren. Die Bandscheibenproblematik ist häufig ein genetisch veranlagtes Problem. Hunderassen, die besonders anfällig sind, sind Dackel, Beagles, Shi Tzus, Labrador Retrievers, Shar-peis, Pudel, Cocker Spaniels und Welsh Corgis.

Symptome, die auf einen Bandscheibenvorfall schließen lassen

Auch wenn manche Rassen mehr betroffen sind als andere, kann die Schädigung ebenso bei Hunden auftreten, die erst kürzlich ein Trauma, beispielsweise ausgelöst durch einen Autounfall, erlitten haben. Wenn Dein Hund folgende Symptome aufweist, solltest Du ihn aufmerksam beobachten:

Dein Hund bewegt sich nicht normal? Wenn eine Bandscheibe gegen die Wirbelsäule drückt, kann es zu einer internen Schwellung kommen, welche Nervenfunktionen beeinträchtigt und Schmerzen verursacht. Dies kann den Hund davon abhalten, seine normalen Abläufe und Bewegungen auszuführen.
Dein Hund jault, hat wenig Appetit und ein geringes Energielevel? Ein Bandscheibenvorfall kann aufgrund des einhergehenden Schmerzes, welcher sich in Jaulen und Fiepen äußert, den Appetit verringern und Deinem Hund Energie rauben.
Dein Hund zeigt ein ängstliches Verhalten, das untypisch für ihn ist? Der Schmerz beeinträchtigt das Verhalten eines Hundes. Durch den dauerhaften Druck auf die Wirbelsäule und deren Nerven verhalten sich die Vierbeiner oft ängstlich, unsicher, laut oder gar aggressiv.
Der Rücken oder Nacken Deines Hundes ist gewölbt und die Muskeln sind angespannt? Wahrscheinlich eines der offensichtlichsten Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls. Um die Schmerzen zu verringern, verformen die Hunde sich.
Dein Hund leidet unter Muskelkrämpfen? Muskelkrämpfe sind ein weiteres, verbreitetes Symptom und auch ein Anzeichen gebrochener Bandscheiben. Der Körper versucht den Bereich zu immobilisieren, um Schmerzen zu lindern.
Dein Hund scheint Schmerzen in den Hinterbeinen zu haben? Zerbrochene Bandscheiben können beim Hund für wackelige, schwankende Beine und Probleme beim Laufen sorgen.
Dein Hund ist nicht mehr dazu in der Lage normal zu urinieren? Hunde mit Bandscheibenvorfall haben Schwierigkeiten ihre Blase und den Stuhlgang zu kontrollieren.
Dein Hund kann sich nicht mehr richtig bewegen? Wenn die Kommunikation zwischen Gehirn und der Wirbelsäule gekappt wird, kann es zu einer Lähmung kommen.

Achtung: Diese Symptome sollen natürlich nur einen groben Überblick bieten. Für eine richtige Diagnose musst Du mit Deinem Liebling unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.

Die fünf Stufen des Bandscheibenvorfalls

Es gibt fünf Stufen eines Bandscheibenvorfalls, die vom Ausmaß der Verletzung abhängen. Die Behandlungsmöglichkeiten, die der Hund durchlaufen muss, werden durch diese Stufen vorgegeben:

  • Stufe 1: Leichte Schmerzen, heilt in der Regel innerhalb von ein paar Tagen von selbst
  • Stufe 2: Mäßige bis starke Schmerzen im Nacken und unteren Rückenbereich
  • Stufe 3: Teillähmung, die zu unkoordinierten Bewegungen und Schwanken führt
  • Stufe 4: Lähmung, jedoch noch mit der Fähigkeit zu fühlen
  • Stufe 5: Vollständige, gefühllose Lähmung

Manche Stufen können hierbei überlappen. Der Sprung von Stufe 2 zu Stufe 5 geht zudem meist recht schnell, sodass ein zeitnahes Handeln wichtig ist, um Deinem Hund große Qualen zu ersparen.

Wenn eine Operation notwendig wird

Gehört Dein Hund bereits zur Krankheitsstufe des dritten bis fünften Grades, sollte baldmöglichst operiert werden. Die Anwendung weiterer konservativer Methoden und das zu lange Warten birgt das Risiko einer Verschlechterung und einer nicht mehr rückgängig zu machenden Nervenschädigung. Bei der Operation wird das Rückenmark entlastet und betroffenes Bandscheibenmaterial entfernt. Der Körper Deines Hundes muss im Anschluss seine Nerven von selbst heilen. Wichtig ist hierbei natürlich, dass ein erfahrener, versierter Chirurg den Eingriff durchführt. Die Operation ist ziemlich risikoreich, da die neuronalen Verknüpfungen teils gestört werden können und die Blutversorgung durch die Narkose negativ beeinträchtigt wird. Im schlimmsten Fall kann es durch schwere Fehler, wie die direkte Manipulation der Bandscheiben, gar zu einer Querschnittslähmung kommen.

Gesundheitskosten und Krankenversicherung

Aus Angst vor hohen Kosten schieben Hundebesitzer die Operation des geliebten Vierbeiners oftmals lange vor sich her – oftmals zu lange. Eine Bandscheibenoperation kann sich durchaus auf 2 000 Euro bis 3 000 Euro belaufen. Du solltest dennoch auf keinen Fall zu lange damit warten, denn ist ein chirurgischer Eingriff die letzte Alternative, muss schnell gehandelt werden. Schließlich steht das Wohl Deines Hundes im Vordergrund.

Mit der Hunde-Krankenversicherung werden die Kosten, die durch eine solche Operation und Behandlung entstehen, übernommen. Es empfiehlt sich daher, zusätzlich zu einer allgemeinen Hundeversicherung eine Hundeoperationsversicherung abzuschließen. Auf diese Weise weißt Du Deinen Vierbeiner optimal abgesichert und musst im Fall der Fälle nicht mehr lange rechnen, ob Du Dir eine Operation überhaupt leisten kannst.

Ein abschließendes Fazit zum Bandscheibenvorfall beim Hund

Dabei zuzuschauen, wie es Deinem Hund immer schlechter geht, ist nur schwer zu ertragen. So traurig es auch ist, Bandscheibenvorfälle treten bei den vierbeinigen Freunden des Menschen recht häufig auf. Hast Du eines der oben aufgeführten Symptome bei Deinem Hund beobachtet, solltest Du unverzüglich den Tierarzt Deines Vertrauens aufsuchen.

Zudem solltest Du Dich nun näher mit dem Thema auseinandersetzen und Dich über die verschiedenen Heilungsprozesse informieren. Wenn es nicht mehr anders geht, wird eine Operation nötig. Die Kosten hierfür übernimmt die Hundeoperationsversicherung, die Du Deinem Hund zuliebe unbedingt abschließen solltest.

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