Du willst Dir eine Drohne zulegen oder hast sogar schon eine? Dann weißt Du sicherlich, wie viel Spaß es macht, die kleinen Maschinen durch die Lüfte zu steuern und mit ihnen Bilder zu schießen. Allerdings musst Du einige Dinge beachten, um ungestört und vor allem sicher das Flugerlebnis genießen zu können. Wir zeigen Dir die wichtigsten Dinge, die Du als Drohnenbesitzer zu beachten hast.
Welche Rechten und Pflichten habe ich als Drohnenbesitzer?
Das hängt zuerst einmal vom Startgewicht der Drohne ab. Bei Geräten mit einem Gewicht von über 250 g brauchst Du eine spezielle Plakette, also eine Art Nummernschild. Auf dieser sind Deine Adresse und Dein Name angegeben. Außerdem muss die Plakette gut sichtbar und vor allem aus Aluminium sein. Falls Deine Drohne über 2 kg wiegt, dann brauchst Du sogar einen speziellen Flugkundenachweis. Du kannst diesen Drohnen-Führerschein nur erlangen, wenn Du mindestens 16 Jahre alt bist.
Bei Drohnen mit einem Gewicht von über 5 kg wird es schon deutlich kniffliger. Denn da benötigst Du zusätzlich zum Flugkundenachweis eine behördliche Genehmigung, um die Drohne einsetzen zu dürfen – auch bei privaten Zwecken. Dabei bist Du verpflichtet nachzuweisen, warum Du eine solche Drohne überhaupt brauchst. Diese Genehmigung gilt auch nur für vier Wochen und muss vor dem Flug beantragt werden. Übrigens: Das erlaubte Maximalstartgewicht einer Drohne liegt in Deutschland bei 25 kg.
Grundsätzlich dürfen Deine Drohnen höchstens 100 m hoch über dem Boden oder bis zum Ende Deiner Sichtweite (beispielsweise bei Nebel) fliegen. Auch darfst Du die Drohne nicht überall einsetzen. Als Drohnenbesitzer bist Du zusätzlich dazu verpflichtet, eine private Haftpflichtversicherung oder Drohnenversicherung abzuschließen. Das gilt auch für Drohnen, die weniger als 250 g wiegen.
Falls Du gegen die gesetzlichen Vorschriften verstößt, dann drohen Dir Bußgelder in Höhe von bis zu 450 Euro. Bei besonders extremen Verstößen, bei denen Menschen zu Schaden gekommen sind, kannst Du sogar zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren verurteilt werden.
Wo darf ich mit meiner Drohne überhaupt fliegen?
Der sicherste Ort, an dem Du ungestört mit Deiner Drohne herumspielen kannst, sind Modellflugplätze, da Du dort mit Deiner Drohne auch in über 100 m Höhe fliegen darfst. Abseits dieser Modellflugplätze ist der mögliche Einsatzbereich Deines Spielzeugs begrenzt. Du darfst in folgenden Gebieten und Situationen Deine Drohne nicht starten:
In einigen anderen Gebieten musst Du lediglich einen Sicherheitsabstand von 100 m einhalten:
Wo darf ich mit meiner Drohne Fotos machen?
Hier gilt, dass Du die Persönlichkeitsrechte der anderen Menschen nicht verletzen darfst. Du darfst Fotos nur schießen und veröffentlichen, wenn Du das Einverständnis dieser Personen besitzt. Aufnahmen von Grundstücken sind nur erlaubt, falls diese öffentlich einsehbar sind. Wenn Du beispielsweise ein Foto von einem Garten machst, der von der Straße einsehbar ist, dann darfst Du das auch ohne die Genehmigung des Besitzers machen.
Anders sieht es bei Orten aus, die mit Mauern oder sonstigen Blickhindernissen umgeben sind (Innenhöfe, mit Mauern umgebene Grundstücke etc.). Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu viel um Erlaubnis fragen als zu wenig.
Welche Versicherungen brauche ich als Drohnenbesitzer?
Wie bereits erwähnt, ist eine Haftpflichtversicherung unbedingt nötig. Die meisten Versicherer bieten zudem zusätzliche Drohnenpolicen mit der regulären Haftpflichtversicherung an. In den neuen Verträgen sind diese meistens schon mit dabei. In den alten hingegen fehlen diese oft. Dort werden nur „Flugmodelle“ versichert. Eine Drohne ist allerdings ein motorisiertes Flugmodell und fällt somit nicht unter diese Klausel, weshalb Du zur Sicherheit noch einmal in Deinen Unterlagen nachschauen solltest.
Wenn Du nur eine kleine Drohne (unter 250 g) besitzt und nur in Deiner Freizeit mit ihr auf Modellflugplätzen herumspielst, dann ist eine normale Haftpflichtversicherung bzw. Drohnenpolice vollkommen ausreichend.
Anders sieht es dagegen aus, wenn Du Bilder mit der Drohne schießt und Du sie gewerblich nutzt. Dafür brauchst Du eine spezielle Drohnenversicherung (Drohnenkasko). Auch solltest Du beachten, dass die private Haftpflichtversicherung für gewöhnlich nur eine „Verschuldenshaftung“ abdeckt.
Das heißt, dass die Versicherung für Schäden aufkommt, wenn beispielsweise Deine Drohne mit einer anderen zusammenstößt. Eine Drohnenkasko deckt dagegen auch eine „Gefährdungshaftung“ ab. Wenn zum Beispiel Deine Drohne auf eine Straße geweht wird oder Du die Kontrolle verlierst und so einen Unfall verursachst, dann deckt eine spezielle Drohnenversicherung die Schäden ab.
Fazit für Drohnenenthusiasten
Mit einer Drohne herumzufliegen kann spaßig sein. Allerdings musst Du als Drohnenbesitzer so einige Dinge beachten, damit Du keine Persönlichkeitsrechte verletzt oder sogar Unfälle verursachst. Gerade bei der Versicherung musst Du darauf achten, dass diese auch wirklich alle eventuellen Fälle abdeckt.
Eine Drohnenkasko schützt dabei nicht nur die gewerblichen Drohnenpiloten, sondern kann auch für Hobbypiloten durchaus interessant sein.
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