„Hapag – Lloyds Neubau ist so nahe an der Perfektion, dass man die Haare in der Suppe schon wirklich mit der Lupe suchen muss“, berichtet Michael J. seine Eindrücke von seiner Fahrt mit der MS Europa II, die ihn von Lissabon durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer führte. Der Kreuzfahrtkunde auf der erst seit 2013 in Dienst gestellten MS Europa II kann täglich aus einem der sechs Restaurants wählen. Zusätzlich warten zwei Bars, ein Jazzclub, Theater, Pool, Spa-Bereich mit vier Saunen und einem türkischen Hamam sowie Ladengalerien auf die Zerstreuung suchenden Passagiere. Wer auf der MS Jayavarman unterwegs ist, kann sogar eine bordeigene Sternwarte nutzen.
Hotel oder Schiff? An Bord muss der Komfort nicht leiden
Das Ambiente eines hochwertigen Kreuzfahrtschiffes kann in der Regel mit jedem Fünfsternehotel mithalten: „Kaum an Bord, versinken die Füße im Teppichboden“ schildert Michael begeistert seinen ersten Eindruck auf der Europa II. Das Publikum an Bord ist überraschend gemischt: Familien mit Kindern unterschiedlichen Alters, Mittdreißiger und selbstverständlich Senioren und Vorruheständler, einst das klassische Kreuzfahrtklientel, einer Reiseform, die sich zunehmend auch anderen Kundensegmenten öffnet. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes liegt das Durchschnittsalter auf Kreuzfahrtschiffen heute zwischen 41 und 55 Jahren. Traditionelle Kreuzfahrtschiffe, bei denen man unbedingt festliche Abendgarderobe im Gepäck haben sollte, gibt es immer noch, wobei dieses Segment immer kleiner wird. Als eher traditionell gelten beispielsweise die Kreuzfahrten von Celebrity Cruises, Crystal Cruises, der Cunard Line, der Holland-America-Line, P&O, Princess Cruises, Seabourn und Silversea, während man sich an Deck der Schiffe von AIDA, Costa und FTI schon mal in Flip Flops fortbewegen kann. Einige Reedereien, wie auch die Betreiber der MS Europa II versuchen eine Mittelstellung zwischen diesen Extremen einzunehmen. Statt Krawattenzwang und Käpt‘ns Dinner überlässt es die Europa-Crew den Passagieren, wie sie sich an Deck bewegen. Aber ein wenig Etikette darf dann schon sein. Hier ein kleiner Eindruck:
Der Reisepreis geht ins Eingemachte!
Kreuzfahrten gelten als besonders teuer, auch verglichen mit der Fünfsternehotellerie an Land. Das liegt vor allem am hohen Personalaufwand. Auf einer durchschnittlichen Fahrt der MS Europa II werden beispielsweise 360 Gäste von 377 Besatzungsmitgliedern betreut. Darunter zählen nicht nur Kapitän, Schiffskoch oder Maschinist. Sie heißen mitunter auch Udo Lindenberg, Helene Fischer oder Jennifer Hudson. Letztere steht beispielsweise jeden Abend im Bordtheater bei Carnival Cruises auf der Bühne. Je nach Jahreszeit, Reederei, Kabinenausstattung und Reisedauer variieren die Preise für Kreuzfahrten. Kurze Überfahrten, so genannte Mini-Kreuzfahrten bekommt man schon für wenige Hundert Euro, während man für eine dreiwöchige Südseekreuzfahrt auf der MS Bremen beispielsweise 10.000 Euro bezahlen muss. Wer eine Kabine mit Balkon wünscht, zahlt schon über 14.000 Euro. Hinzurechnen sollte man allerdings noch Ausgaben für Landgänge, Bar- und Restaurantbesuche, in den Ladenpassagen erworbene Artikel sowie Trinkgelder. Wenn nicht anders von der Reederei angegeben sollten für Letzteres 10,- Euro pro Tag eingeplant werden.
Wie in Tausendundeiner Nacht: Das Burj Al Arab
Für 14.000 Euro bekommt man auch eine Suite im einzigen Sieben-Sterne-Hotel der Welt: Für eine Nacht, versteht sich. Das Hotel der Superlative hat nur Suiten zwischen 169 bis 780 Quadratmetern im Angebot. Die „kleineren“ Suiten werden bereits ab 1.500 Euro pro Nacht angeboten – ohne Frühstück. Dafür ist der Transfer vom Flughafen Dubai in einem weißen Rolls Royce mit Chauffeur im Preis enthalten. Das Hotel Burj Al Arab (Foto), auf Deutsch: „Segel der Araber“ wurde am 1. Dezember 1999 feierlich eröffnet und konnte in seiner Einzigartigkeit bis heute nicht überboten werden. Das Hotel, das von der auf Luxushotellerie spezialisierten Jumeirah Gruppe betrieben wird, wurde auf einer künstlichen Insel gebaut, die 280 Meter von der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate entfernt ist. Der Grund: Wäre der 321 Meter hohe Koloss direkt am Festland gebaut worden, hätte er einen unschönen Schatten an den Badestrand geworfen. Im Gebäude wurden 13.000 Kubikmeter Carrara-Marmor verbaut. Im Innenbereich wurden 8.000 Quadratmeter Blattgold verarbeitet.
Um das Al Mahara-Restaurant zu betreten, das von einem riesigen Meeresaquarium umgeben ist, muss man eine dreiminütige Fahrtsimulation in einem U-Boot unternehmen. Außerdem verfügt das Hotel über einen eigenen Hubschrauberlandeplatz, von dem Rund- und Transferflüge angeboten werden. Der Außenpool wird im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Neben den Übernachtungskosten sollte man in etwa genauso viel für Ausgaben im Hotel einplanen. In der hoteleigenen Skyview-Bar, die sich im 27. Stock befindet, wird beispielsweise ein Cocktail serviert, der den Namen 27.321 trägt. Diese Zahl ist auch der Preis in Dirham, umgerechnet sind das 4.690 Euro, mehr als drei Übernachtungen in der günstigsten Suite also. Der Cocktail besteht unter anderem aus einem 55 Jahre alten Whisky, der in einem Kristallglas mit achtzehnkarätiger Goldverzierung serviert wird. Sogar die Eiswürfel stammen aus dem Wasser einer schottischen Quelle. Die Zutaten reichen übrigens nur für zehn Cocktails. Zwei wurden bereits verkauft. Das Glas darf man anschließend behalten. Die Lederbox gibt es gratis dazu. In den Vereinigten Arabischen Emiraten herrscht im Übrigen ansonsten striktes Alkoholverbot. Ein Aufenthalt im Burj Al Arab gehört zu den wenigen wirklich exklusiven Erlebnissen, die es auf der Welt noch zu kaufen gibt:
Reiserücktritt bei Luxusreisen: Viele Versicherer winken ab
Ob Kreuzfahrten, Reisen mit Luxuszügen, Safaris, Expeditionen, Studienreisen, Weltreisen oder längere Aufenthalte in Fünfsterneresorts. Reisen im Luxusbereich werden immer beliebter. Generell steigt die Ausgabefreude der Deutschen. Nach Erhebungen des ADAC Reisemonitors 2015 plant mehr als die Hälfte der Deutschen für die nächste Fernreise mehr als 3.000 Euro auszugeben. 66% der Befragten gaben an, beim nächsten Haupturlaub nicht sparen zu wollen. Im Vorjahr gaben nur 61% diese Antwort. Dabei wird die Reisedauer im Schnitt sogar kürzer, wohingegen der Anspruch auf Qualität steigt. Das Luxussegment ist eines der am stärksten wachsenden Branchen.
Bei Reisen, für die schon mal 10.000 Euro oder sogar mehr veranschlagt werden, sollte man natürlich nicht an der Versicherung sparen. Eine Erkrankung kurz vor oder während der Reise kann nicht nur den gezahlten Reisepreis kosten, sondern sogar zusätzliche Kosten verursachen, beispielsweise, wenn man die Rückreise nach Hause aus Krankheitsgründen später antreten muss. Bei einer Buchung für zwei Personen verdoppelt sich sogar das Risiko. Wichtig ist hierbei also zu wissen, dass eine normale Reiserücktrittsversicherung nicht ausreicht, sondern am besten eine Reiserücktritts- in Verbindung mit einer Reiseabbruchversicherung gebucht werden sollte, die alle Rücktrittsrisiken vor und während der Reise absichert. Besonders bei Kreuzfahrten sollte eine Reiseabbruchversicherung abgeschlossen werden, da aufgrund der zahlreichen Landgänge die Risiken hoch sind, die Weiterfahrt aus Krankheitsgründen zu verpassen:
Höherwertkalkulation bei Reisen ab 20.000 Euro Reisewert
Da eine Luxusreise kein Standardprodukt der Reiseindustrie ist, sondern oft ein maßgeschneidertes Angebot mit vielen Details darstellt, ist auch eine Reiserücktrittsversicherung nicht einfach so zu bekommen. Generell gilt: Je höher der Reisepreis, desto schwieriger die Absicherung. Viele Versicherungsgesellschaften winken sogar ab, weil ihnen das Risiko zu hoch erscheint. Reisen, die mehr als 10.000 Euro kosten, scheinen für viele Gesellschaften als nicht mehr versicherbar zu gelten. Hier lohnt es sich, nach entsprechenden Angeboten auf Vergleichsportalen, wie covomo zu suchen. Reisen, die mehr als 10.000 – aber weniger als 20.000 Euro kosten, können durchaus noch im Online-Vergleich versichert werden. Denn es gibt einige Gesellschaften, die Reisen mit höheren Kosten versichern. Für besonders teure Reisen, vor allem alle Reiseprodukte die teurer sind als 20.000 Euro bieten einige Versicherer, die darauf spezialisiert sind, an, diese nach Einzelbewertung zu versichern.
Tipp: Sie haben eine teure Reise gebucht und finden online kein passendes Versicherungsangebot? Sprechen Sie die Covomo-Experten für eine Höherwertkalkulation an!
Für eine solche Höherwertkalkulation ist es notwendig, Angaben auf einem Antragsformular zu machen. Dazu gehört neben dem Reisepreis, der Reisedauer und der zu bereisenden Regionen auch das Alter der Mitreisenden. Es kann bis zu fünf Tagen dauern, ehe das Angebot der Versicherung vorliegt, daher sollte man diesen Antrag möglichst frühzeitig vor Reiseantritt stellen. Hier ein Überblick von Versicherern, die man für eine solche Höherwertkalkulation anfragen kann (Stand: September 2015):
Versicherer | Online abschließbar | Mit Antragsformular |
---|---|---|
HanseMerkur | bis 10.000 Euro | bis 150.000 Euro |
ERV | bis 10.000 Euro | bis 100.000 Euro |
AGA | bis 10.000 Euro | unbegrenzt (prozentual) |
TravelSecure | bis 15.000 Euro |
nicht möglich |
In Kürze:
- Kreuzfahrten öffnen sich zunehmend auch jüngerem Publikum
- Neben den traditionellen Schiffen etablieren sich immer häufiger Kreuzfahrten ohne strengen Dresscode
- Der Personalschlüssel im Verhältnis zu den Passagieren auf Kreuzfahrtschiffen liegt bei 1:1
- Die Preise für Kreuzfahrten können zwischen etwa 300,- Euro für kurze Passagen bis zu weit über 10.000 Euro führ mehrwöchige Südseekreuzfahrten variieren
- Zusätzlich sollten etwa 10,- Euro pro Tag an Trinkgeld eingeplant werden
- Eine Nacht im Burj Al Arab, dem einzigen Siebensternehotel der Welt kostet zwischen 1.500 bis 15.000 Euro
- Immer mehr Deutsche können – und wollen sich eine Luxusreise leisten
- Teure Reisen sollten unbedingt durch eine Reiserücktritt- und Reiseabbruchversicherung abgesichert werden
- Viele Versicherer versichern keine Reisen über 10.000 Euro
- Das Vergleichsportal covomo bietet im Reisesegment zwischen 10.000 und 20.000 EUR Tarife für Reiserücktritt und Reiseabbruch an
- Reisen über 20.000 Euro benötigen eine Höherwertkalkulation mittels Antragsformular
- Eine Höherwertkalkulation kann 5 Tage in Anspruch nehmen
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